Arzt ist unverschämt – Was tun? Tipps für den richtigen Umgang

Ein Besuch beim Arzt sollte Vertrauen schaffen, Verständnis fördern und auf Augenhöhe stattfinden. Doch was, wenn genau das Gegenteil passiert – wenn sich der Arzt unhöflich, respektlos oder sogar beleidigend verhält? Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich in solchen Situationen hilflos. Hier erfährst du, welche Rechte du hast und wie du dich angemessen wehren kannst, wenn ein Arzt unverschämt ist.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!


Was zählt als unverschämt?

Unverschämtes Verhalten kann viele Formen annehmen, zum Beispiel:

  • herablassender oder spöttischer Ton
  • beleidigende Bemerkungen
  • fehlende Geduld oder Aufmerksamkeit
  • Ignorieren deiner Fragen oder Sorgen
  • grobes Verhalten bei der Untersuchung
  • unangemessene Kommentare zum Aussehen, Gewicht oder Lebensstil

Wichtig: Du hast als Patient das Recht auf eine respektvolle, fachlich kompetente Behandlung – ohne Diskriminierung oder persönliche Angriffe.


Erste Reaktion: Ruhig bleiben & Grenzen setzen

Auch wenn du dich ärgerst – versuche, ruhig zu bleiben. In vielen Fällen hilft es, dem Arzt direkt, aber sachlich mitzuteilen, dass sein Verhalten für dich nicht akzeptabel ist:

„Ich empfinde Ihren Ton gerade als unangemessen.“
„Bitte sprechen Sie respektvoll mit mir.“
„Ich möchte ernst genommen werden.“

Solche Aussagen setzen klare Grenzen – ohne gleich den Konflikt eskalieren zu lassen.


Alles dokumentieren

Wenn du dich wirklich schlecht behandelt fühlst, notiere dir direkt nach dem Termin:

  • Datum und Uhrzeit
  • Was genau gesagt oder getan wurde
  • Wie du dich dabei gefühlt hast
  • Wer eventuell Zeuge war (z. B. MFA, Begleitperson)

Diese Notizen helfen dir später bei einer Beschwerde – und sorgen für mehr Klarheit.


Was du tun kannst – Schritt für Schritt

1. Arzt wechseln

Du bist nicht verpflichtet, bei einem Arzt zu bleiben, bei dem du dich unwohl fühlst. Hol dir eine Zweitmeinung oder such dir einen neuen Haus- oder Facharzt.

2. Beschwerde einreichen

Du kannst dich offiziell beschweren, z. B. bei:

  • der Ärztekammer deines Bundeslands
  • der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
  • dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung (bei schwerwiegenden Vorfällen)

3. Online-Bewertungen nutzen

Plattformen wie Jameda oder Google ermöglichen es, deine Erfahrung zu teilen – sachlich und ehrlich. Achte darauf, keine persönlichen Beleidigungen zu schreiben.

4. Patientenberatung kontaktieren

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) bietet kostenlose Hilfe und Beratung an:
0800 011 77 22
www.patientenberatung.de


Deine Rechte als Patient

  • Recht auf respektvolle Behandlung
  • Recht auf Aufklärung und Information
  • Recht auf freie Arztwahl
  • Recht auf Beschwerde und Schadensersatz (bei schweren Verstößen)

Fazit: Du musst dir kein unverschämtes Verhalten gefallen lassen

Ein schlechtes Gespräch oder eine unangemessene Bemerkung kann das Vertrauen erschüttern – aber du hast Rechte und Handlungsmöglichkeiten. Niemand darf dich in der medizinischen Behandlung abwerten oder respektlos behandeln.

Bleib ruhig, dokumentiere den Vorfall und wechsle gegebenenfalls den Arzt. Und wenn nötig: Geh den offiziellen Weg – zu deinem Schutz und dem anderer.


Möchtest du eine kompakte PDF-Checkliste „Was tun bei unverschämtem Arzt?“ oder ein Muster für eine Beschwerdemail? Sag gern Bescheid!

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