Was bedeutet der Blutwert Ferritin?

Der Blutwert Ferritin ist ein wichtiger Marker für die Eisenspeicher im Körper. Ferritin ist ein Protein, das Eisen bindet und speichert, und dient somit als Indikator für die Menge an gespeicherten Eisenreserven. Es wird vor allem in der Leber, der Milz und dem Knochenmark gespeichert, zirkuliert jedoch auch in geringen Mengen im Blut, wo es gemessen werden kann.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

Bedeutung von Ferritin im Körper

Eisen ist ein essenzieller Nährstoff, der für viele lebenswichtige Prozesse benötigt wird. Es ist insbesondere notwendig für:

  • Den Sauerstofftransport: Eisen ist ein zentraler Bestandteil des Hämoglobins, das Sauerstoff im Blut transportiert.
  • Den Energiestoffwechsel: Es spielt eine wichtige Rolle bei der Zellatmung.
  • Das Immunsystem: Eisen ist notwendig für die Funktion vieler Enzyme und das Immunsystem.

Ferritin dient als Speicherprotein, das Eisen bei Bedarf freisetzt, um die Versorgung des Körpers sicherzustellen. Ein ausreichender Ferritinspiegel ist daher wichtig, um die Eisenversorgung aufrechtzuerhalten.

Normwerte des Ferritins

Die Ferritinwerte werden in µg/l (Mikrogramm pro Liter) angegeben. Die Referenzbereiche können je nach Labor und Alter variieren, liegen aber meist bei:

  • Frauen: 15–150 µg/l
  • Männer: 30–300 µg/l
  • Kinder: 10–200 µg/l
  • Schwangere: Der Wert sollte im Verlauf der Schwangerschaft nicht unter 15–20 µg/l fallen.

Wichtig: Der Ferritinspiegel kann durch Entzündungen, Infektionen oder andere Erkrankungen beeinflusst werden, da Ferritin auch als sogenanntes Akut-Phase-Protein fungiert. In solchen Fällen kann der Ferritinwert erhöht sein, obwohl die Eisenspeicher möglicherweise leer sind.

Was bedeuten Abweichungen des Ferritinwerts?

1. Niedrige Ferritinwerte:
Ein zu niedriger Ferritinwert weist auf einen Eisenmangel hin, der die häufigste Ursache für erniedrigte Werte ist. Eisenmangel kann zu einem Mangel an Hämoglobin (Anämie) führen und verursacht oft folgende Symptome:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsschwäche
  • Blasse Haut
  • Haarausfall und brüchige Nägel

Ursachen für niedrige Ferritinwerte:

  • Ungenügende Eisenaufnahme durch die Nahrung (z. B. bei veganer oder vegetarischer Ernährung ohne ausreichende Eisenquellen)
  • Chronischer Blutverlust (z. B. durch starke Menstruationsblutungen, Magen-Darm-Blutungen)
  • Erhöhter Eisenbedarf (z. B. während Schwangerschaft, Stillzeit oder Wachstum)
  • Störungen der Eisenaufnahme (z. B. bei Zöliakie oder chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn)

2. Erhöhte Ferritinwerte:
Ein erhöhter Ferritinwert kann verschiedene Ursachen haben. Er deutet häufig auf eine Eisenüberladung oder Entzündungsreaktionen hin. Mögliche Ursachen sind:

  • Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose): Eine genetische Erkrankung, bei der zu viel Eisen im Körper gespeichert wird, was langfristig Organschäden verursachen kann.
  • Chronische Entzündungen: Ferritin steigt als Akut-Phase-Protein bei Infektionen, Rheuma oder anderen entzündlichen Erkrankungen.
  • Lebererkrankungen: Bei Erkrankungen wie Fettleber, Hepatitis oder Leberzirrhose kann Ferritin erhöht sein.
  • Maligne Erkrankungen (Krebs): Einige Krebserkrankungen können mit erhöhten Ferritinwerten einhergehen.

Wie werden Ferritinwerte reguliert?

  • Niedrige Ferritinwerte (Eisenmangel):
    • Eisenreiche Ernährung: Lebensmittel wie rotes Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und grünes Blattgemüse helfen, den Eisenspiegel zu erhöhen. Eisen aus tierischen Quellen (Hämeisen) wird dabei besser aufgenommen als pflanzliches Eisen.
    • Eisenpräparate: Bei starkem Eisenmangel kann eine Einnahme von Eisenpräparaten notwendig sein, die vom Arzt verschrieben werden.
    • Vitamin C: Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme.
  • Erhöhte Ferritinwerte:
    • Behandlung der Grunderkrankung: Bei Entzündungen, Infektionen oder Lebererkrankungen muss die zugrunde liegende Ursache behandelt werden.
    • Therapeutische Aderlässe: Bei einer Hämochromatose werden regelmäßig kleine Mengen Blut entnommen, um überschüssiges Eisen aus dem Körper zu entfernen.
    • Eisenarme Ernährung: In manchen Fällen kann eine Reduktion der Eisenzufuhr sinnvoll sein.

Warum ist der Ferritinwert wichtig?

Der Ferritinwert ist ein zuverlässiger Marker, um den Eisenstatus des Körpers zu bewerten. Er gibt Hinweise auf Eisenmangel, Eisenüberladung und entzündliche Prozesse. Eine frühzeitige Erkennung von Abweichungen hilft, schwerwiegende Folgen wie Anämien, Organschäden oder chronische Erkrankungen zu vermeiden.

Fazit

Der Blutwert Ferritin ist ein zentraler Indikator für die Eisenspeicher im Körper. Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Werte können auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Regelmäßige Kontrollen, insbesondere bei Risikogruppen wie Frauen, Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen, sind entscheidend, um den Eisenhaushalt im Gleichgewicht zu halten und mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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