Der Blutwert HbA1c, auch als Langzeitblutzucker oder „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet, ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung des Zuckerstoffwechsels. Er gibt an, wie hoch der durchschnittliche Blutzuckerspiegel der letzten 8 bis 12 Wochen war. Der HbA1c-Wert ist besonders wichtig bei der Diagnose und Behandlung von Diabetes mellitus.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Was ist HbA1c?
HbA1c steht für glykiertes Hämoglobin. Hämoglobin ist ein Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert. Wenn Glukose (Zucker) im Blut vorhanden ist, bindet sie sich an Hämoglobin – dieser Prozess wird als „Glykierung“ bezeichnet. Der Anteil des glykieren Hämoglobins an der Gesamtmenge des Hämoglobins ist der HbA1c-Wert und wird in Prozent oder mmol/mol angegeben.
Da rote Blutkörperchen eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen haben, liefert der HbA1c-Wert eine Langzeitaussage über den Blutzuckerspiegel.
Normwerte des HbA1c
Die Normwerte für HbA1c können je nach Labor leicht variieren, liegen jedoch üblicherweise bei:
- 4,5 % bis 5,7 % (25 bis 38 mmol/mol): Normaler Bereich bei stoffwechselgesunden Menschen.
- 5,7 % bis 6,4 % (39 bis 46 mmol/mol): Hinweis auf eine gestörte Glukosetoleranz (Prädiabetes).
- ≥ 6,5 % (≥ 48 mmol/mol): Verdacht auf Diabetes mellitus.
Warum ist der HbA1c-Wert wichtig?
Der HbA1c-Wert hat eine große Bedeutung in der Diabetesdiagnostik und -therapie:
- Diagnose von Diabetes: Ein dauerhaft erhöhter HbA1c-Wert ist ein Hinweis auf einen gestörten Glukosestoffwechsel und wird zur Diagnose von Diabetes genutzt.
- Langzeitkontrolle: Der Wert zeigt, wie gut der Blutzucker über Wochen hinweg kontrolliert wurde – im Gegensatz zur einmaligen Blutzuckermessung.
- Therapieüberwachung: Bei Menschen mit Diabetes dient der HbA1c-Wert dazu, den Erfolg der Therapie (z. B. Ernährungsanpassung, Insulingabe) zu bewerten.
Auswirkungen von erhöhten HbA1c-Werten
Ein dauerhaft erhöhter HbA1c-Wert kann langfristig zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, da hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße und Organe schädigen. Dazu gehören:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
- Nierenschäden (diabetische Nephropathie).
- Augenerkrankungen (diabetische Retinopathie).
- Nervenschäden (diabetische Neuropathie).
Wie kann der HbA1c-Wert gesenkt werden?
Um den HbA1c-Wert zu senken und langfristige Komplikationen zu vermeiden, können folgende Maßnahmen helfen:
- Gesunde Ernährung: Kohlenhydratarmes, ausgewogenes Essen.
- Regelmäßige Bewegung: Sport senkt den Blutzuckerspiegel und verbessert die Insulinsensitivität.
- Medikamentöse Behandlung: Falls notwendig, können Medikamente wie Insulin oder Antidiabetika eingesetzt werden.
- Stressmanagement: Stress kann den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen.
Fazit
Der HbA1c-Wert ist ein unverzichtbarer Parameter zur Überwachung des Zuckerstoffwechsels und hilft, die langfristigen Auswirkungen von Diabetes zu beurteilen. Regelmäßige Kontrollen des HbA1c-Werts sind besonders für Diabetiker wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Bei Auffälligkeiten sollte stets ein Arzt konsultiert werden, um geeignete Maßnahmen einzuleiten.