Die 10 häufigsten psychischen Erkrankungen

Die psychische Gesundheit ist ein entscheidender Bestandteil des allgemeinen Wohlbefindens, wird jedoch oft weniger beachtet als die körperliche Gesundheit. Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet und können jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hintergrund.

Das Verständnis der häufigsten psychischen Erkrankungen kann dazu beitragen, Stigmatisierung zu reduzieren, frühzeitige Interventionen zu fördern und Bedürftigen Unterstützung zu bieten. In diesem Artikel werden wir die 10 häufigsten psychischen Erkrankungen, ihre Symptome und verfügbaren Behandlungen untersuchen.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

 

 

1. Depression

 

Überblick:
Depression ist eine Stimmungsstörung, die durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und mangelndes Interesse an Aktivitäten gekennzeichnet ist, die früher Spaß gemacht haben.

Symptome:

Anhaltende traurige oder leere Stimmung
Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten
Veränderungen von Appetit und Gewicht
Schlafstörungen (Schlaflosigkeit oder Verschlafen)
Müdigkeit und Energieverlust
Schwierigkeiten bei der Konzentration oder Entscheidungsfindung
Gefühle der Wertlosigkeit oder übermäßige Schuld
Gedanken an Tod oder Selbstmord

Behandlung:

Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und interpersonelle Therapie (IPT) sind wirksam.
Medikamente: Antidepressiva wie SSRIs und SNRIs.
Änderungen des Lebensstils: Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.

 

2. Angststörungen

 

Überblick:
Angststörungen beinhalten übermäßige Angst oder Sorge, die die täglichen Aktivitäten beeinträchtigt. Sie umfassen mehrere spezifische Erkrankungen, darunter generalisierte Angststörung (GAD), Panikstörung und soziale Angststörung.

Symptome:

Übermäßige Sorge oder Furcht
Ruhelosigkeit oder Gereiztheit
Müdigkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Reizbarkeit
Muskelverspannungen
Schlafstörungen

Behandlung:

Psychotherapie: KVT ist besonders wirksam bei Angststörungen.
Medikamente: Antidepressiva, Benzodiazepine und Betablocker.
Änderungen des Lebensstils: Stressbewältigungstechniken, Entspannungsübungen und regelmäßige körperliche Aktivität.

 

3. Bipolare Störung

 

Überblick:
Bipolare Störungen sind durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet, darunter manische Episoden (gehobene Stimmung und Energie) und Depression.

Symptome:

Manische Episoden: gehobene Stimmung, gesteigerte Aktivität oder Energie, vermindertes Schlafbedürfnis, Größenwahn, schnelles Sprechen, impulsives Verhalten.

Depressive Episoden: Symptome ähnlich denen einer Depression.

Behandlung:

Medikamente: Stimmungsstabilisatoren (z. B. Lithium), Antipsychotika und Antidepressiva.
Psychotherapie: KVT und Psychoedukation.
Lebensstiländerungen: Routinemäßige Feststellung und Überwachung von Stimmungsschwankungen.

 

4. Zwangsstörung (OCD)

 

Überblick:
OCD ist gekennzeichnet durch aufdringliche, unerwünschte Gedanken (Obsessionen) und sich wiederholende Verhaltensweisen oder geistige Handlungen (Zwänge), die ausgeführt werden, um die Angst zu reduzieren.

Symptome:

Obsessionen: Anhaltende, unerwünschte Gedanken, Triebe oder Bilder.
Zwänge: Sich wiederholende Verhaltensweisen oder geistige Handlungen, die als Reaktion auf Obsessionen ausgeführt werden.

Behandlung:

Psychotherapie: Expositions- und Reaktionsprävention (ERP), eine Art von KVT.
Medikamente: SSRIs und andere Antidepressiva.
Änderungen des Lebensstils: Techniken zur Stressreduzierung und Selbsthilfegruppen.

 

5. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

 

Überblick:
PTBS entwickelt sich nach der Erfahrung eines traumatischen Ereignisses und beinhaltet das ständige Wiedererleben des Ereignisses, das Vermeiden von Erinnerungen und Übererregung.

Symptome:

Wiederkehrende, unfreiwillige und aufdringliche quälende Erinnerungen oder Träume
Flashbacks
Vermeidung von Erinnerungen an das Trauma
Negative Veränderungen der Stimmung und Wahrnehmung
Hypervigilanz und übertriebene Schreckreaktion

Behandlung:

Psychotherapie: Traumafokussierte Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing).
Medikamente: Antidepressiva, insbesondere SSRIs.
Änderungen des Lebensstils: Achtsamkeitsübungen, körperliche Aktivität und Unterstützung durch geliebte Menschen.

 

6. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

 

Überblick:
ADHS ist durch Muster von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet, die die Funktionsfähigkeit oder Entwicklung beeinträchtigen.

Symptome:

Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, Desorganisation, Vergesslichkeit.
Hyperaktivität: Zappeln, Unfähigkeit, sitzen zu bleiben, übermäßiges Reden.
Impulsivität: Andere unterbrechen, Schwierigkeiten, auf die eigene Reihe zu warten.

Behandlung:

Medikamente: Stimulanzien (z. B. Methylphenidat) und Nicht-Stimulanzien (z. B. Atomoxetin).
Psychotherapie: Verhaltenstherapie und Psychoedukation.
Lebensstiländerungen: Strukturierte Routinen und Organisationsstrategien.

 

7. Essstörungen

 

Überblick:
Essstörungen beinhalten schwere Störungen des Essverhaltens und der damit verbundenen Gedanken und Emotionen. Häufige Arten sind Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung.

Symptome:

Anorexia nervosa: Einschränkung der Nahrungsaufnahme, intensive Angst vor Gewichtszunahme, verzerrtes Körperbild.
Bulimia nervosa: Wiederkehrende Episoden von Essattacken, gefolgt von kompensatorischem Verhalten wie Erbrechen oder übermäßiger körperlicher Betätigung.
Binge-Eating-Störung: Wiederkehrende Essattacken ohne kompensatorisches Verhalten.

Behandlung:

Psychotherapie: KVT, familienbasierte Therapie und Ernährungsberatung.
Medikamente: Antidepressiva gegen Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung.
Lebensstiländerungen: Entwicklung gesunder Essgewohnheiten und Behandlung von Problemen mit dem eigenen Körperbild.

 

8. Schizophrenie

 

Überblick:
Schizophrenie ist eine chronische psychische Störung, die durch Verzerrungen in Denken, Wahrnehmung, Emotionen, Sprache, Selbstwertgefühl und Verhalten gekennzeichnet ist.

Symptome:

Positive Symptome: Halluzinationen, Wahnvorstellungen, desorganisiertes Denken und Sprechen.
Negative Symptome: Verminderter Gefühlsausdruck, mangelnde Motivation, sozialer Rückzug.

Behandlung:

Medikamente: Antipsychotika sind die primäre Behandlung.
Psychotherapie: KVT und unterstützende Therapie.
Lebensstiländerungen: Rehabilitation und Training sozialer Kompetenzen.

 

9. Persönlichkeitsstörungen

 

Überblick:
Persönlichkeitsstörungen beinhalten dauerhafte Verhaltens-, Wahrnehmungs- und innere Erfahrungsmuster, die von kulturellen Erwartungen abweichen und erhebliche Beeinträchtigungen oder Leiden verursachen. Häufige Typen sind Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD), antisoziale Persönlichkeitsstörung und narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Symptome:

BPD: Intensive und instabile Beziehungen, Probleme mit dem Selbstbild, Impulsivität und Angst vor dem Verlassenwerden.
Antisoziale Persönlichkeitsstörung: Missachtung der Rechte anderer, Hinterlist, Impulsivität und Mangel an Reue.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Größenwahn, Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie.

Behandlung:

Psychotherapie: Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) für BPD, CBT und Psychoedukation.
Medikamente: Antidepressiva, Stimmungsstabilisatoren und Antipsychotika nach Bedarf.
Änderungen des Lebensstils: Strukturierte Routinen und Unterstützungsnetzwerke.

 

10. Substanzgebrauchsstörungen

 

Überblick:
Substanzgebrauchsstörungen beinhalten den problematischen Konsum von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen, der zu erheblichen Beeinträchtigungen oder Leiden führt.

Symptome:

Unfähigkeit, den Substanzgebrauch zu kontrollieren
Verlangen und zwanghafter Konsum
Entzugserscheinungen
Vernachlässigung von Pflichten aufgrund des Substanzgebrauchs

Behandlung:

Psychotherapie: KVT, motivierende Gesprächsführung und Notfallmanagement.
Medikamente: Medikamente zur Behandlung von Entzugserscheinungen und Verlangen (z. B. Methadon bei Opioidgebrauchsstörung).
Lebensstiländerungen: Selbsthilfegruppen (z. B. AA), Rehabilitationsprogramme und Lebensstiländerungen.

 

Abschluss: Psychische Erkrankungen sind vielfältig und..

 

Psychische Erkrankungen sind vielfältig und können sich auf unterschiedliche Weise auf Menschen auswirken. Das Verständnis der häufigsten psychischen Erkrankungen kann dazu beitragen, Stigmatisierung abzubauen, Empathie zu fördern und Betroffene zu ermutigen, eine geeignete Behandlung zu suchen.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Symptome einer psychischen Erkrankung aufweist, ist es wichtig, sich an einen Arzt zu wenden, um Unterstützung und Beratung zu erhalten. Ein frühzeitiges Eingreifen und die richtige Behandlung können bei der Bewältigung dieser Erkrankungen einen erheblichen Unterschied machen und die Lebensqualität verbessern.

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