Die Bedeutung des Blutwertes GFR (Glomeruläre Filtrationsrate)

Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist ein wichtiger Blutwert, der Aufschluss über die Funktion der Nieren gibt. Sie zeigt, wie gut die Nieren in der Lage sind, Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut zu filtern. Ein genauer Blick auf diesen Wert kann helfen, mögliche Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!


Was ist die GFR?

Die GFR wird oft in Millilitern pro Minute (ml/min) angegeben und beschreibt das Volumen an Blut, das die Nieren pro Minute filtern können. Ein normaler GFR-Wert liegt je nach Alter und Geschlecht zwischen 90 und 120 ml/min. Mit zunehmendem Alter sinkt die GFR natürlicherweise, ohne dass dies zwingend auf eine Erkrankung hinweist.


Warum ist die GFR wichtig?

Die Nieren erfüllen viele lebenswichtige Funktionen, darunter:

  • Filtern von Stoffwechselabfällen aus dem Blut
  • Regulierung des Wasser- und Elektrolythaushalts
  • Produktion von Hormonen wie Erythropoetin, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt

Ein niedriger GFR-Wert kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Nierenfunktion eingeschränkt ist. Dies ist besonders bei chronischen Nierenerkrankungen (CKD, Chronic Kidney Disease) relevant.


Wie wird die GFR berechnet?

Die GFR wird meist nicht direkt gemessen, sondern anhand einer Formel geschätzt, die Faktoren wie Kreatinin-Wert im Blut, Alter, Geschlecht und Körpergröße berücksichtigt. Diese Methode wird als eGFR (estimated GFR) bezeichnet.

  • Kreatinin-Wert: Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels und wird von den Nieren ausgeschieden. Ein erhöhter Kreatininwert im Blut kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen.
  • Formeln: Häufig verwendete Formeln zur Berechnung der eGFR sind die CKD-EPI-Formel und die MDRD-Formel.

Was bedeuten abweichende GFR-Werte?

  1. Normale Nierenfunktion (GFR ≥ 90 ml/min)
    Keine Hinweise auf eine Nierenerkrankung, sofern keine anderen Auffälligkeiten vorliegen.
  2. Leichte Einschränkung (GFR 60–89 ml/min)
    Kann bei älteren Menschen normal sein, sollte aber bei jüngeren Personen abgeklärt werden.
  3. Moderate Einschränkung (GFR 30–59 ml/min)
    Anzeichen für eine beginnende Nierenschädigung. Eine weitere Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung sind notwendig.
  4. Schwere Einschränkung (GFR 15–29 ml/min)
    Hinweis auf eine fortgeschrittene Nierenerkrankung.
  5. Nierenversagen (GFR < 15 ml/min)
    Dieser Wert deutet auf ein Nierenversagen hin, und oft ist eine Dialyse oder eine Nierentransplantation erforderlich.

Wie kann man die Nierenfunktion unterstützen?

  • Gesunde Ernährung: Wenig Salz, moderater Eiweißkonsum und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Blutdruckkontrolle: Ein hoher Blutdruck schädigt die Nieren langfristig.
  • Diabetesmanagement: Hohe Blutzuckerwerte können die Nieren schädigen.
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol: Diese Gewohnheiten belasten die Nieren zusätzlich.

Wann sollte man die GFR überprüfen lassen?

Regelmäßige Kontrollen der GFR sind wichtig für Menschen mit:

  • Diabetes oder Bluthochdruck
  • familiärer Vorbelastung von Nierenerkrankungen
  • einer bekannten Nierenerkrankung
  • Symptomen wie Schwellungen, Müdigkeit oder veränderten Urinmustern

Die GFR ist ein wertvolles Instrument zur Überwachung der Nierenfunktion. Abweichungen sollten stets ernst genommen und mit einem Arzt besprochen werden, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu behandeln.

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