Was bedeutet der Blutwert Chol?

Der Blutwert Chol steht für den Cholesterinspiegel im Blut und ist ein zentraler Parameter zur Beurteilung des Fettstoffwechsels und des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der im Körper sowohl eine wichtige Funktion erfüllt als auch bei einem Übermaß gesundheitliche Probleme verursachen kann.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Bestandteil des Körpers, der in der Leber produziert und zusätzlich über die Nahrung aufgenommen wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei:

  • Zellaufbau: Cholesterin ist ein wichtiger Baustein der Zellmembranen.
  • Hormonproduktion: Es dient als Grundstoff für die Herstellung von Steroidhormonen wie Östrogen, Testosteron und Cortisol.
  • Bildung von Gallensäuren: Diese sind notwendig für die Fettverdauung.

Cholesterin wird im Blut nicht frei transportiert, sondern an spezielle Lipoproteine gebunden. Die wichtigsten davon sind:

  • LDL (Low-Density Lipoprotein): Auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet, da hohe LDL-Werte mit einem erhöhten Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind.
  • HDL (High-Density Lipoprotein): Das „gute Cholesterin“, das überschüssiges Cholesterin aus den Gefäßen zur Leber zurücktransportiert, wo es abgebaut wird.

Normwerte des Cholesterins

Der Gesamtcholesterinwert wird häufig mit Chol abgekürzt und in mg/dl (Milligramm pro Deziliter) oder mmol/l angegeben. Die Referenzwerte können je nach Labor leicht variieren, liegen jedoch meist bei:

  • Gesamtcholesterin (Chol): < 200 mg/dl (< 5,2 mmol/l)
  • LDL-Cholesterin: < 116 mg/dl (< 3,0 mmol/l) bei gesunden Personen, < 100 mg/dl bei Risikopatienten
  • HDL-Cholesterin: > 40 mg/dl (> 1,0 mmol/l) bei Männern und > 50 mg/dl (> 1,3 mmol/l) bei Frauen
  • Triglyceride (Blutfette): < 150 mg/dl (< 1,7 mmol/l)

Ein erhöhter Gesamtcholesterinwert allein ist jedoch nicht immer aussagekräftig. Wichtig ist das Verhältnis von LDL zu HDL sowie der Triglyceridspiegel.

Bedeutung von Abweichungen

1. Erhöhte Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie):
Ein zu hoher Cholesterinspiegel, insbesondere bei erhöhtem LDL und niedrigen HDL-Werten, kann zu Arteriosklerose führen. Dies erhöht das Risiko für:

  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Durchblutungsstörungen (z. B. in den Beinen)

Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte:

  • Ungesunde Ernährung (fettreich, zuckerreich)
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Genetische Veranlagung (familiäre Hypercholesterinämie)
  • Schilddrüsenunterfunktion

2. Niedrige Cholesterinwerte:
Niedrige Cholesterinwerte sind selten, können aber bei schweren Lebererkrankungen, Unterernährung oder Schilddrüsenüberfunktion auftreten.

Wie können Cholesterinwerte verbessert werden?

  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren (z. B. aus tierischen Produkten) und mehr ungesättigten Fettsäuren (z. B. aus Fisch, Nüssen oder Olivenöl) kann die Cholesterinwerte verbessern.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität senkt das LDL-Cholesterin und erhöht das HDL-Cholesterin.
  • Gewichtsreduktion: Abnehmen verbessert den Fettstoffwechsel.
  • Medikamentöse Therapie: In manchen Fällen können cholesterinsenkende Medikamente wie Statine notwendig sein, insbesondere bei Menschen mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Fazit

Der Blutwert Chol gibt wichtige Hinweise auf den Fettstoffwechsel und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während Cholesterin für den Körper unverzichtbar ist, können erhöhte Werte auf ein Gesundheitsrisiko hindeuten. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Kontrolle der Blutwerte und, falls erforderlich, medizinische Behandlung tragen dazu bei, die Cholesterinwerte im Gleichgewicht zu halten und Erkrankungen vorzubeugen.

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