Was bedeutet der Blutwert GPT?

Der Blutwert GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase), auch bekannt als ALT (Alanin-Aminotransferase), ist ein Enzym, das vor allem in der Leber vorkommt. Es wird in den Leberzellen produziert und spielt eine wichtige Rolle im Aminosäurenstoffwechsel. Der GPT-Wert ist ein zentraler Laborparameter zur Beurteilung der Lebergesundheit, da er bei Schäden oder Erkrankungen der Leber ins Blut freigesetzt wird.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!

Die Funktion von GPT

GPT ist ein Enzym, das am Abbau von Aminosäuren beteiligt ist, insbesondere Alanin. Normalerweise ist GPT in den Zellen aktiv und kommt nur in sehr geringen Mengen im Blut vor. Sobald Leberzellen geschädigt werden, tritt GPT aus den Zellen aus und der Wert im Blut steigt an. Daher gilt GPT als einer der spezifischsten Marker für die Beurteilung von Leberschäden.

Normalwerte für GPT

Die Referenzwerte für GPT variieren je nach Labor und Methode, liegen jedoch typischerweise bei:

  • Männer: bis 50 U/l (Einheiten pro Liter)
  • Frauen: bis 35 U/l
  • Kinder: bis 40 U/l

Ursachen für abweichende GPT-Werte

  1. Erhöhter GPT-Wert
    Ein erhöhter GPT-Wert ist meist ein Hinweis auf eine Schädigung der Leberzellen. Mögliche Ursachen sind:

    • Akute oder chronische Lebererkrankungen, wie:
      • Hepatitis (viral oder durch Medikamente ausgelöst)
      • Fettleber oder alkoholbedingte Leberschäden
      • Leberzirrhose
    • Vergiftungen: durch Alkohol, Drogen oder Medikamente wie Paracetamol
    • Lebertumoren oder Metastasen
    • Infektionen: z. B. durch Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber)
    • Stoffwechselerkrankungen: z. B. Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) oder Morbus Wilson

    In einigen Fällen können auch nicht-leberspezifische Ursachen wie Muskelverletzungen den GPT-Wert leicht erhöhen.

  2. Niedriger GPT-Wert
    Ein erniedrigter GPT-Wert hat in der Regel keine klinische Bedeutung, da sehr niedrige Werte physiologisch normal sind.

GPT im Vergleich zu anderen Leberwerten

Der GPT-Wert wird in der Diagnostik meist gemeinsam mit anderen Leberwerten untersucht, darunter:

  • GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase): Ein weiteres Leberenzym, das auch in anderen Organen vorkommt.
  • Gamma-GT (Gamma-Glutamyltransferase): Zeigt oft alkohol- oder medikamentenbedingte Leberschäden an.
  • Bilirubin: Ein Abbauprodukt des Hämoglobins, das bei Leberfunktionsstörungen erhöht sein kann.

Ein Vergleich zwischen GPT und GOT ist oft besonders aufschlussreich:

  • GPT höher als GOT: Typisch für leichtere, akute Leberschädigungen, wie eine Fettleber oder eine virale Hepatitis.
  • GOT höher als GPT: Kann auf schwerwiegendere Leberschäden hinweisen, etwa durch Alkoholmissbrauch oder Leberzirrhose (De-Ritis-Quotient > 1).

Bedeutung von GPT in der medizinischen Diagnostik

Der GPT-Wert ist ein sehr spezifischer Marker für die Gesundheit der Leber. Bereits leichte Erhöhungen können auf beginnende Lebererkrankungen hinweisen. Besonders in Kombination mit einer Anamnese und weiteren Untersuchungen, wie der Bestimmung anderer Leberwerte oder einer Ultraschalluntersuchung, lässt sich die Ursache für erhöhte Werte gut eingrenzen.

Fazit

Der GPT-Wert ist ein zentraler Laborparameter zur Beurteilung der Leberfunktion. Erhöhte Werte deuten meist auf Schädigungen der Leber hin und sollten ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn sie mit Symptomen wie Müdigkeit, Gelbsucht (Ikterus) oder Übelkeit einhergehen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, schwerwiegende Folgen für die Leber zu vermeiden.

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