Was bedeutet der Blutwert Kalium (K)?

Der Blutwert Kalium (K) ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Diagnostik, da Kalium eine zentrale Rolle im Elektrolythaushalt des Körpers spielt. Es ist für viele physiologische Prozesse unerlässlich, insbesondere für die Funktion der Nerven, Muskeln und des Herzens. Kalium ist das wichtigste intrazelluläre Elektrolyt und trägt zur Regulation des Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalts bei.

Die Konzentration von Kalium im Blut wird häufig gemessen, um Störungen des Elektrolythaushalts zu erkennen und deren Auswirkungen auf den Körper zu beurteilen.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!


Funktion von Kalium im Körper

Kalium erfüllt im menschlichen Körper eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben:

  • Regulierung der Zellfunktion: Kalium steuert den Flüssigkeitsaustausch zwischen Zellen und deren Umgebung.
  • Nervenleitung: Es ermöglicht die Weiterleitung elektrischer Signale in Nerven und Muskeln.
  • Muskelfunktion: Kalium ist unerlässlich für die Kontraktion der Muskeln, insbesondere des Herzmuskels.
  • Säure-Basen-Haushalt: Es hilft, den pH-Wert des Blutes zu stabilisieren.
  • Blutdruckregulation: Ein ausgeglichener Kaliumspiegel wirkt blutdrucksenkend.

Kalium wird über die Nahrung aufgenommen und hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Eine gut funktionierende Nierenfunktion ist daher essenziell für die Regulierung des Kaliumspiegels.


Normalwerte für Kalium im Blut

Die Referenzwerte für Kalium im Serum betragen:

  • Erwachsene: 3,5–5,1 mmol/l (Millimol pro Liter)
  • Kinder: Werte können je nach Alter leicht variieren.

Ursachen für abweichende Kaliumwerte

  1. Erhöhter Kaliumwert (Hyperkaliämie)
    Ein Kaliumwert über 5,1 mmol/l deutet auf eine Hyperkaliämie hin. Ursachen können sein:

    • Nierenfunktionsstörungen: Akute oder chronische Niereninsuffizienz führt zu einer verminderten Ausscheidung von Kalium.
    • Hormonelle Störungen:
      • Morbus Addison (Nebennierenrindeninsuffizienz)
      • Hypoaldosteronismus (verminderte Produktion von Aldosteron)
    • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker, können den Kaliumspiegel erhöhen.
    • Gewebeschädigungen: Bei Zellzerfall, z. B. durch Verletzungen, Verbrennungen oder Rhabdomyolyse, wird Kalium aus den Zellen ins Blut freigesetzt.
    • Übersäuerung (Azidose): Eine Verschiebung des pH-Wertes führt zu einem Kaliumanstieg im Blut.

    Symptome einer Hyperkaliämie:

    • Muskelschwäche
    • Herzrhythmusstörungen (bis hin zum Herzstillstand)
    • Kribbelgefühl oder Taubheit
  2. Niedriger Kaliumwert (Hypokaliämie)
    Ein Kaliumwert unter 3,5 mmol/l deutet auf eine Hypokaliämie hin. Ursachen können sein:

    • Verlust von Kalium: Durch starkes Erbrechen, Durchfall oder übermäßiges Schwitzen.
    • Medikamente: Entwässerungsmittel (Diuretika) oder Abführmittel können den Kaliumspiegel senken.
    • Hormonelle Störungen:
      • Hyperaldosteronismus (Überproduktion von Aldosteron)
      • Cushing-Syndrom (vermehrte Kortisolproduktion)
    • Mangelhafte Kaliumaufnahme: Bei unausgewogener Ernährung oder Mangelernährung.
    • Übermäßige Insulinzufuhr: Insulin verschiebt Kalium aus dem Blut in die Zellen.

    Symptome einer Hypokaliämie:

    • Muskelschwäche und Krämpfe
    • Herzrhythmusstörungen
    • Müdigkeit und Verstopfung
    • In schweren Fällen: Atemprobleme und Lähmungen

Kalium in der medizinischen Diagnostik

Der Kaliumspiegel im Blut ist ein empfindlicher Marker für Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Werte können schwerwiegende Folgen haben, insbesondere für die Herzfunktion. Daher wird Kalium häufig im Rahmen eines Elektrolytstatus oder bei Verdacht auf Herz- und Nierenerkrankungen gemessen.

Die Bestimmung von Kalium im Blut wird oft zusammen mit anderen Parametern wie Natrium, Magnesium, Calcium und Kreatinin durchgeführt, um ein umfassendes Bild der Stoffwechselsituation zu erhalten.


Kaliumreiche Lebensmittel

Eine ausreichende Kaliumzufuhr ist wichtig, um einen stabilen Kaliumhaushalt zu gewährleisten. Kaliumreiche Lebensmittel sind:

  • Obst: Bananen, Orangen, Aprikosen, Avocados
  • Gemüse: Spinat, Tomaten, Kartoffeln, Süßkartoffeln
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen
  • Nüsse und Samen

Die empfohlene Tageszufuhr für Kalium liegt bei etwa 3.500 bis 4.700 mg für Erwachsene.


Fazit

Der Kaliumspiegel im Blut (K) ist ein zentraler Parameter zur Beurteilung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts. Abweichungen von den Normalwerten können auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen, insbesondere im Bereich der Nieren, des Herz-Kreislaufsystems oder des Hormonhaushalts. Da sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Kaliumwert lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann, ist eine medizinische Abklärung bei auffälligen Werten essenziell. Eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr tragen zur Stabilisierung des Kaliumhaushalts bei.

Nach oben scrollen