Der Blutwert Magnesium (Mg) ist ein essenzieller Parameter zur Beurteilung des Mineralstoffhaushalts im Körper. Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der an zahlreichen biochemischen Prozessen beteiligt ist. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Energiegewinnung, der Funktion von Muskeln und Nerven sowie der Stabilisierung der Knochenstruktur.
Die Bestimmung des Magnesiumspiegels im Blut ist vor allem wichtig, um Störungen des Elektrolythaushalts zu diagnostizieren, die mit Symptomen wie Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen oder erhöhter Nervosität einhergehen können.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Funktion von Magnesium im Körper
Magnesium ist an mehr als 300 enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt und hat folgende wichtige Funktionen:
- Energiestoffwechsel: Magnesium wird für die Aktivität vieler Enzyme benötigt, die Energie aus Nährstoffen freisetzen.
- Muskel- und Nervenfunktion: Es reguliert die Erregbarkeit der Nervenzellen und trägt zur Entspannung der Muskeln bei.
- Herzgesundheit: Magnesium stabilisiert den Herzrhythmus und schützt vor Herzrhythmusstörungen.
- Knochenstabilität: Etwa 60 % des Magnesiums im Körper befinden sich in den Knochen und tragen zu deren Festigkeit bei.
- Regulation des Elektrolythaushalts: Es wirkt eng mit anderen Elektrolyten wie Calcium, Kalium und Natrium zusammen.
Normalwerte für Magnesium im Blut
Die Referenzwerte für Magnesium im Serum liegen bei:
- Erwachsene: 0,7–1,1 mmol/l (Millimol pro Liter)
Ursachen für abweichende Magnesiumwerte
- Erhöhter Magnesiumwert (Hypermagnesiämie)
Ein Magnesiumwert über 1,1 mmol/l deutet auf eine Hypermagnesiämie hin. Mögliche Ursachen sind:- Nierenfunktionsstörungen: Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann die Ausscheidung von Magnesium verringern.
- Übermäßige Zufuhr: Hochdosierte Magnesiumpräparate oder Infusionen können den Wert erhöhen.
- Hormonelle Störungen: Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder Nebenniereninsuffizienz.
- Dehydration: Verminderte Flüssigkeitszufuhr kann die Konzentration von Magnesium im Blut steigern.
Symptome einer Hypermagnesiämie:
- Muskelschwäche
- Niedriger Blutdruck
- Übelkeit und Erbrechen
- Herzrhythmusstörungen
- In schweren Fällen: Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand
- Niedriger Magnesiumwert (Hypomagnesiämie)
Ein Magnesiumwert unter 0,7 mmol/l deutet auf eine Hypomagnesiämie hin. Mögliche Ursachen sind:- Mangelernährung: Unzureichende Magnesiumzufuhr, z. B. bei einseitiger Ernährung.
- Erhöhter Verlust: Durch starkes Schwitzen, Erbrechen, Durchfall oder die Einnahme von harntreibenden Medikamenten (Diuretika).
- Alkoholmissbrauch: Führt häufig zu einem chronischen Magnesiumdefizit.
- Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Z. B. Morbus Crohn, Zöliakie oder chronische Durchfälle können die Magnesiumaufnahme stören.
- Hormonelle Ursachen: Insulinüberdosierung, Überfunktion der Schilddrüse oder Nebenschilddrüsen.
Symptome einer Hypomagnesiämie:
- Muskelkrämpfe, Zittern oder Nervosität
- Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern)
- Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit
- Kribbelgefühle in Händen und Füßen
- In schweren Fällen: Krampfanfälle oder Lähmungen
Magnesium in der medizinischen Diagnostik
Die Bestimmung des Magnesiumspiegels im Blut wird häufig im Rahmen eines Elektrolytstatus durchgeführt, insbesondere bei Verdacht auf Stoffwechselstörungen, Muskelkrämpfe oder Herzrhythmusstörungen. Da der Magnesiumspiegel im Blut nur etwa 1 % des gesamten Magnesiums im Körper repräsentiert, können zusätzlich Magnesiumbestimmungen im Urin oder andere Parameter (z. B. Kalium, Calcium) untersucht werden.
Magnesiumwerte sind besonders bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenproblemen relevant.
Magnesiumreiche Lebensmittel
Eine ausreichende Magnesiumzufuhr ist essenziell für die Gesundheit. Magnesiumreiche Lebensmittel sind:
- Nüsse und Samen: Mandeln, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne
- Vollkornprodukte: Haferflocken, Vollkornbrot, Quinoa
- Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl
- Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Erbsen
- Fisch und Meeresfrüchte: Makrelen, Thunfisch
- Schokolade: Dunkle Schokolade (mit hohem Kakaoanteil)
Die empfohlene Tageszufuhr für Magnesium beträgt:
- Männer: 350–400 mg
- Frauen: 300–350 mg
- Schwangere und Stillende: 310–360 mg
Fazit
Der Blutwert Magnesium (Mg) ist ein essenzieller Parameter zur Überprüfung des Mineralstoffhaushalts und der Muskelfunktion. Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Magnesiumwert kann auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln trägt entscheidend zur Aufrechterhaltung eines stabilen Magnesiumspiegels bei und beugt Mangelerscheinungen vor. Bei auffälligen Symptomen wie Muskelkrämpfen oder Herzrhythmusstörungen sollte ein Arzt konsultiert werden, um den Magnesiumstatus zu überprüfen.