Der Blutwert Calcium (Ca) ist ein wichtiger Laborparameter zur Beurteilung des Mineralstoffwechsels im Körper. Calcium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, der vor allem für die Gesundheit von Knochen und Zähnen essenziell ist. Darüber hinaus spielt es eine zentrale Rolle in zahlreichen physiologischen Prozessen, wie der Blutgerinnung, Muskelkontraktion und Signalübertragung in den Nervenzellen.
Die Bestimmung des Calciumspiegels im Blut ist ein wichtiger Bestandteil von Routineuntersuchungen und wird oft zur Diagnose von Stoffwechsel- und Knochenerkrankungen genutzt.
Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um eine fachmedizinische Beratung. Wir können Ihnen keine Heilversprechen vermitteln. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen Ihren Arzt!
Funktion von Calcium im Körper
Calcium erfüllt vielfältige Funktionen im Körper, darunter:
- Aufbau und Stabilität von Knochen und Zähnen: Etwa 99 % des gesamten Körpercalciums befinden sich in den Knochen und Zähnen.
- Blutgerinnung: Calcium ist an der Aktivierung der Gerinnungsfaktoren beteiligt.
- Muskelkontraktion: Es ermöglicht die Anspannung und Entspannung der Muskulatur, einschließlich des Herzmuskels.
- Nervensignale: Calcium ist essenziell für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen.
- Enzymaktivierung: Viele Enzyme benötigen Calcium als Cofaktor.
Der Calciumspiegel im Blut wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen (z. B. Parathormon, Vitamin D und Calcitonin) reguliert, um eine konstante Konzentration aufrechtzuerhalten.
Normalwerte für Calcium im Blut
Die Referenzwerte für Calcium im Serum liegen in der Regel bei:
- Gesamtcalcium: 2,1–2,6 mmol/l
- Ionisiertes Calcium: 1,1–1,4 mmol/l (dieser Wert gibt das frei verfügbare Calcium an, das physiologisch aktiv ist)
Ursachen für abweichende Calciumwerte
- Erhöhter Calciumwert (Hyperkalzämie)
Ein Calciumwert über 2,6 mmol/l deutet auf eine Hyperkalzämie hin. Mögliche Ursachen sind:- Erkrankungen der Nebenschilddrüsen: Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) führt zu einer vermehrten Freisetzung von Calcium aus den Knochen.
- Vitamin-D-Überdosierung: Kann die Calciumaufnahme im Darm erhöhen.
- Knochenabbau: Durch Tumorerkrankungen oder Knochenmetastasen.
- Nierenerkrankungen: Verminderte Calcium-Ausscheidung.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Thiazid-Diuretika können den Calciumspiegel erhöhen.
Symptome einer Hyperkalzämie:
- Müdigkeit und Schwäche
- Übelkeit und Erbrechen
- Verstopfung
- Herzrhythmusstörungen
- In schweren Fällen: Bewusstseinsstörungen oder Koma
- Niedriger Calciumwert (Hypokalzämie)
Ein Calciumwert unter 2,1 mmol/l deutet auf eine Hypokalzämie hin. Mögliche Ursachen sind:- Vitamin-D-Mangel: Führt zu einer verminderten Calciumaufnahme im Darm.
- Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus): Verminderte Freisetzung von Parathormon.
- Chronische Nierenerkrankungen: Störungen im Calcium- und Phosphathaushalt.
- Magnesium-Mangel: Beeinträchtigt die Aktivität von Parathormon.
- Medikamente: Z. B. Antiepileptika oder Chemotherapeutika.
Symptome einer Hypokalzämie:
- Muskelkrämpfe und Zittern (Tetanie)
- Kribbelgefühle in Händen, Füßen oder Gesicht
- Herzrhythmusstörungen
- Knochenschmerzen oder -brüche
- In schweren Fällen: Krampfanfälle
Calcium in der medizinischen Diagnostik
Die Bestimmung des Calciumwertes erfolgt häufig im Rahmen eines Mineralstoffstatus. Dabei wird zwischen Gesamtcalcium und ionisiertem Calcium unterschieden. Das ionisierte Calcium ist besonders aussagekräftig, da es die physiologisch aktive Form des Calciums darstellt.
In der Regel wird der Calciumspiegel zusammen mit anderen Parametern wie Phosphat, Vitamin D und Parathormon (PTH) gemessen, um die Ursache für Abweichungen genauer einzugrenzen.
Calciumreiche Lebensmittel
Eine ausgewogene Ernährung trägt entscheidend zur Aufrechterhaltung eines gesunden Calciumspiegels bei. Besonders calciumreiche Lebensmittel sind:
- Milchprodukte: Milch, Joghurt, Käse
- Gemüse: Brokkoli, Grünkohl, Spinat
- Nüsse und Samen: Mandeln, Sesam
- Fisch: Sardinen (mit Gräten), Lachs
- Calciumangereicherte Produkte: Z. B. Säfte oder pflanzliche Milchalternativen
Die empfohlene tägliche Calciumzufuhr beträgt:
- Erwachsene: 1.000–1.200 mg
- Kinder und Jugendliche: 1.200–1.500 mg
- Schwangere und Stillende: 1.200 mg
Fazit
Der Blutwert Calcium (Ca) ist ein zentraler Indikator für die Gesundheit von Knochen, Zähnen und anderen lebenswichtigen Körperfunktionen. Abweichungen von den Normalwerten können auf ernsthafte Erkrankungen wie Hormonstörungen, Nierenerkrankungen oder Vitamin-D-Mangel hinweisen. Bei auffälligen Werten ist eine ärztliche Abklärung notwendig, um die Ursache zu ermitteln und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten. Eine ausgewogene Ernährung mit calciumreichen Lebensmitteln unterstützt die Aufrechterhaltung eines stabilen Calciumspiegels.